2004: Die Idee der berliner fortbildungen
Die Idee der Firmengründung entstand während meiner Außendienstzeit, da ich immer wieder von den Kolleginnen und Kollegen in den Praxen nach Fortbildungen in Norddeutschland angesprochen wurde. Damals gab es nur wenige Anbieter von Fortbildungen und somit erschien mir das Risiko, eine Firma zu gründen und genau das zu machen, was ich gern mag – Dinge organisieren und Gastgeberin sein – kein großes Risiko.
Der Firmenname und das Logo sind in meiner Existenzgründer- Gruppe bei einem Rotweinabend erarbeitet worden. Mir war von Anfang an klar, dass „Berlin“ als Standort unbedingt im Firmennamen erwähnt werden musste, da lag der Name „berliner fortbildungen“ nahe. Für ein Logo haben wir dann den restlichen Abend gebrainstormt: aufgrund der verschiedenen Tierarten, für die ich Fortbildungen anbieten könnte, kamen wir auf einen Wolpertinger und schließlich fanden die vier Fußabdrücke dieses Fabelwesens als Marke mit Wiedererkennungswert die Zustimmung aller – ungefähr nach drei Flaschen Rotwein war die Wort-Bildmarke geboren und hat sich bis heute gehalten.
2005 - 2010: Aller Anfang ist schwer
Die ersten Jahre habe ich die berliner fortbildungen als One-Woman-Show bestritten. Die Veranstaltungen haben in ganz unterschiedlichen Räumlichkeiten stattgefunden: vom Gemeindesaal über eine Tierpension bis hin zur Tierarztpraxis und Räumen in der Charité war alles dabei, bevor ich dann 2006 die ersten Seminarräume am Lietzensee und 2009 die jetzigen Räume in der Heerstraße bezogen habe.
Das bedeutete damals auch, dass ich jedes Mal viel Equipment transportieren und aufbauen musste. Was ich an Seminartischen sowie Catering- und Getränkekisten geschleppt habe, können sich die Mitarbeiter heute gar nicht mehr vorstellen. Ich bin sogar für einige Seminare manchmal morgens um 5 Uhr aufgestanden und habe zu Hause neun Kannen Kaffee für den Tag gekocht, weil wir keine Küche bzw. Wasseranschluss in der Nähe hatten. Und meist war ich Freitagnacht der letzte Besucher im Copy-Center, um die Skripte zu drucken und zu binden. Aus diesem Grund weiß ich durchaus die Unterstützung meiner Mitarbeiter und die gute Infrastrutur, die in den 15 Jahren entstanden ist, zu schätzen!
2011: Blended-Learning als Konzept
Im Jahr 2011 haben wir angefangen, über Online-Kurse nachzudenken. Meine Mitarbeiterin Dr. Maria Stobbe war damals eine der Mitinitiatoren und hat das E-Learning-Projekt von Anfang an begleitet. Uns war klar, dass unsere Vorstellung von einem tollen E-Learning nicht von der Stange zu kaufen ist. Alle damaligen Programme, die wir uns angeschaut haben, entsprachen nicht unserer Idee und unseren Wünschen von Online-Kursen. Deshalb sind wir den Schritt gegangen, uns eine eigene E-Learning-Plattform programmieren zu lassen, die uns neben den fachlichen Inhalten auch „Spiel, Spaß und Spannung“ liefert. Uns war vor allem wichtig, viele interaktive Möglichkeiten zu haben und bei den Teilnehmenden verschiedene Lernkanäle anzusprechen.
Lernen soll Spaß machen und nur durch die Anwendung der Theorie in Form von kleinen Lernquizzen oder Fallbeispielen, bei denen der Teilnehmer selber miträtseln muss, bleibt das Erlernte auch im Gedächtnis. Deswegen sind viele unserer Fortbildungen auch als Blended-Learning-Kurse konzipiert, in denen die Teilnehmer sich die Theorie im E-Learning vorab erarbeiten und dann zum praktischen Seminar zu uns nach Berlin kommen und das Erlernte direkt anwenden.
2012: Qualität mit Zertifikat
Ein weiterer großer Meilenstein war 2012 die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems. Wir waren durch einen neuen Weiterbildungslehrgang zum/r „Geprüften Tierpflegemeister/in“, den wir in Zusammenarbeit mit der IHK Berlin anbieten, verpflichtet, ein zertifizierter Weiterbildungsanbieter nach AZAV zu werden, damit die Teilnehmer Meister-BAföG und Bildungsurlaub beantragen können. In der Firma hatte bis dahin noch nie irgendwer etwas vom PDCA-Zyklus, Kontinuierlichem-Verbesserungs-Prozess oder Verfahrensanweisungen gehört und die Zeit von der frohen Botschaft, dass wir eine QM-Zertifizierung benötigen bis hin zum Lehrgangsbeginn war extrem knapp.
Also Ärmel hochgekrempelt und losgelegt. Unser erstes Audit haben wir gerade mal so bestanden mit ganz vielen Auflagen für die Verbesserung und jetzt nach sieben Jahren ist das Qualitätsmanagement bei uns gut etabliert und in die tägliche Arbeit integriert. Gerade für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, aber auch für die generelle Firmenlenkung, hat es sich als ein echter Glücksfall erwiesen, alle Prozesse nachvollziehbar zu dokumentieren sowie die Planung an Kennzahlen auszurichten und nicht nur aus dem Bauch heraus zu agieren.
2013 - 2019: Angekommen in der Heerstraße
Die Seminarräume in der Heerstraße sind für uns ein nahezu perfekter Standort. Wir sind fast im Zentrum Berlins - der Zoologische Garten und Ku’damm sind nur wenige Bushaltestellen von uns entfernt - und dennoch finden durch die Nähe zum Grunewald und die Villengegend in den Nebenstraßen auch Teilnehmer mit Hund eine Möglichkeit, mittags eine Gassirunde im Grünen zu drehen.
Direkt vor unserem Haus gibt es kostenfreie Parkplätze und eine gute Autobahnanbindung. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist man schnell an den DB-Bahnhöfen Hauptbahnhof und Spandau und auch die Flughäfen Tegel und Schönefeld sind günstig erreichbar.
Unsere Seminarräume sind für unseren Teilnehmerbedarf von maximal 25 Personen gut geschnitten und die direkt am Vortragsraum gelegenen Übungsräume für die praktische Arbeit sind optimal. Direkt an die öffentlichen Räume angeschlossen liegen unsere Büros, so dass wir die Zeit, in
der Vorträge stattfinden und die Seminarbetreuung ruht, ganz normal weiterarbeiten können. Das waren alles Gründe dafür, dass ich nun nach 10 Jahren eine Verlängerung des Mietvertrags vorgenommen habe und wir auch die nächsten Jahre in der Heerstraße bleiben können.
2020: Mit viel Schwung in die nächsten Jahre
Vor 15 Jahren hätte ich niemals gedacht, dass sich die berliner fortbildungen so entwickeln. Zurückblickend muss ich schon sagen, dass ich oft einfach Glück hatte mit Anfragen von Firmen bzw. Verbänden, aus denen sich gute Aufträge entwickelt haben, oder auch mit neuen gesetzlichen Vorgaben, die die Fortbildungspflicht regeln und dadurch unser bestehendes und vor allem praktisches Fortbildungsangebot für Teilnehmer attraktiv machen.
Ein dickes Dankeschön gilt auch den Fachreferenten, die uns über all die Jahre begleitet haben und die Teilnehmer mit vielen praktischen Tipps für die Arbeit versorgt haben.
Für die nächsten Jahre wünsche ich mir, dass meine Mitarbeiterinnen und ich weiterhin mit Spaß und Elan die Firma am Laufen halten und, dass wir trotz der vielen Arbeit, für uns alle eine gute Work-Life-Balance erreichen. Das ist bei uns im Team schon ein großes Thema: die Ausgeglichenheit zwischen Anspannung und Entspannung und leider fällt es mitunter nicht leicht - gerade wenn im Kalender wieder ein Termin den anderen jagt – den Stresspegel auf ein gesundes Maß zu kontrollieren. Das sehe ich als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre für die Mitarbeiterinnen und auch für mich.